Sauer Bär


Geschichte:

Die "Bär"-Pistole war die erste Taschenpistole, die von J.P. Sauer und Sohn gefertigt wurde. Sie stammt noch aus dem Jahr 1897/98, also der der Zeit vor dem großen Erfolg der Automatik-Taschenpistolen. Die Produktion bei J.P Sauer & Sohn begann um 1900.
Erfinder dieser Konstruktion war Burkhard Behr, ein in der Schweiz lebender russischer Staatsbürger, der der Pistole offensichtlich auch den Namen gab. Von ihm wurden auch die entsprechenden Patente in den USA und England angemeldet, in Deutschland erstaunlicherweise jedoch durch ein Fräulein Valerie Schlapal aus Zürich. Über die Gründe dafür sowie die Verbindungen dieser Person mit dem Erfinder ist nichts bekannt.
Die Technik erinnert an einen Revolver mit flachgedrückter Trommel. Dies ist jedoch ein schwenkbar gelagerter und mit einem Riegel festgestellter Block mit vier Kammern, wobei jeweils zwei Kammern hinter einem Doppellauf zu liegen kommen. Der Kopf des Hammers ist als schwenkbarer Schlagbolzen ausgeführt, der durch einen innenliegenden Mechanismus mit jeder Betätigung des Abzuges von der unteren in die obere Position, oder umgekehrt, wechselt. im Griff ist ein Ausstoßerstift gelagert.
Die Pistole war ursprünglich für eine eigenen 7mm Patrone eingerichtet, wurde später aber, als sich das Kaliber 6,35 mm durchzusetzen begann, auch in diesem Kaliber gebaut. Sie war seinerzeit wegen des flachen Erscheinungsbildes sehr beliebt, wurde aber mit dem Aufkommen der Automatikpistolen uninteressant und verschwand vom Markt.
Sie ist heute schon relativ selten anzutreffen.

Technische Daten:

SYSTEM: Wendeblock-Pistole mit internem Hammer
PATRONENZAHL : 4
KALIBER : 6.35 mm Browning
LAUFLÄNGE : 2 Läufe untereinander, 62 mm, 4 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 340 g
GESAMTLÄNGE : 156 mm
GESAMTHÖHE : 116 mm
GESAMTBREITE : 18.2 mm
ABZUG : DAO
VISIER : starr
SICHERUNG : keine
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Hartgummi oder Holz