Waffenfabrik PRAGA, Praha


Die Waffenfabrik Praga wurde als Gesellschaft mit einem Stammkapital in der Höhe von 900.000 Österreichischen Kronen am 5. Jänner 1918 gegründet. Grundlage dieses neuen Unternehmens war die Büchsenmacherei J. Nowotny, deren Geschichte bis in das Jahr 1865 zurückreichte.
Die Firma mietete zuerst die Objekte der ehemaligen Walter-Fabrik in Prag-Smichov, aber bereits im selben Jahr erwarb sie in Prag-Vrgovice ein Grundstück, auf dem dann die zur Pistolenfertigung bestimmten Fab­riksobjekte gebaut wurden.
Namhafte Konstrukteure wie Vaclav, Frantisek und Emanuel Holek, Karel Krnka und Frantisek Myska waren beschäftigt.
Zuerst fertigte man die Pistole Praga im Kaliber 7.65 mm, dann wurde die Pistole Praga M21 im Kaliber 6.35 mm Browning hergestellt. Außerdern wurden auch Ba­jonette zum Gewehr Mannlicher M 95 und 2.000 Stück Übungsläufe zum Maschinengewehr Schwarzlose hergestellt. Eine wichtige Eigenentwicklung war auch die Konstruktion eines leichten Maschinengewehrs, welches später am am 9.1.1925 in der tschechoslowakischen Armee unter Bezeichnung Praga M 24 einge­führt wurde. Die Lizenz dafür wurde später von der Tschechischen Waffenwerke A.G. in Brünn aufgekauft, welche die Waffe weiterentwickelten und dann als ZB M 26 pro­duzierten.
Die Waffenfabrik Praga existierte nur eine kurze Zeit. Es gab Probleme mit dem Absatz der Pisto­len und zuwenig andere Aufträge, sodaß die Firma im Jahr 1926 aufgelöst werden musste.