Österreichische Werke, Gemeinwirtschaftliche Anstalt in Wien (ÖWA)


Das Arsenal in Wien mit eigener Energieversorgung, Stahlwerk, Gießerei und Lebensmittelversorgung wurde für das Österreich in den 20iger-Jahre zu groß und daher geschlossen. Wegen befürcheter Arbeiterunruhen beschloß die Regierung am 1.10.1919, das Arsenal in die "Österreichischen Industriewerke" einzugliedern. Kurze Zeit später wurden die metallverarbeitenden Anlagen des Arsenals als eigene Gesellschaft ins Handelsregister unter dem Namen "Österreichische Werke, Gemeinwirtschaftliche Anstalt in Wien" (ÖWA) eingetragen.

Produziert wurden neben Waffen auch Anlagen, Maschinen und Werkzeuge, Fahrrad-Hilfsmotore (Austro-Motorette) und eine große Anzahl sonstiger Produkte.
Ca 30.000 italienische Militärkarabiner wurden in sogenannte "ÖWA-Jagdstutzen Kaliber 6.7 mm" umgebaut. Außerdem wurden "Mauserlein-Karabiner" im Kaliber 9 mm und 6 mm sowie Laufrohlinge für die Waffenindustrie erzeugt.
Die von den Alliierten eingesetzte Waffenkommission genehmigte auch die Erzeugung von 150.000 Stück Selbstladepistolen, jedoch nur bis zu einem Kaliber von 6,5 mm und einer Lauflänge bis zu 10 cm.

Wegen der schlechten Wirtschaftslage, Führungsfehlern und nicht zuletzt der Forderung der Militärkommission nach Demontage des Stahlwerkes wurde die Gesellschaft aufgelöst. 1925 wurde die Verwertungsgesellschaft gegründet, welche zugleich Treuhänderin der Republik Österreich war und mit dem Verkauf der Restbestände betraut wurde. Der Abverkauf dauerte drei Jahre, danach wurde die Verwertungsstelle am 28.2.1929 aufgelöst.