Mauser Modell 1910


Geschichte:

Nachdem ein Versuchsmodell im Jahre 1909 in einem schweren Kaliber nicht erfolgreich war, ging Mauser erstmals von der Planung einer Übernahme durch das Militär ab und entwickelte für den kommerziellen Verkauf eine 6,35 mm Version.
Bereits 1907 war ein Patent für eine Taschenpistole im Kaliber 6,35 mm angemeldet worden, die einen verriegelten Verschluß haben sollte. Der Mauser Ingenieur Josef Nickl veränderte sie entsprechend und drei Jahre später kam sie auf den Markt, allerdings nicht mit verriegeltem Verschluß, sondern als Rückstoßlader.
Mit dem Modell 1910 gelang ihm die Konstruktion der ersten Taschenpistole des Oberndorfer Unternehmens. Da sie größer war und mit einem längeren Lauf als die damaligen Konkurrenzmodelle ausgestattet war, erwies sie sich diesen bezüglich Funktionssicherheit und Schußleistung als deutlich überlegen.
Die Pistole war sorgfältig verarbeitet und brachte dem Hersteller auf Anhieb einen bemerkenswerten kommerziellen Erfolg. Als genaue Verkaufszahlen schienen auf: 1911...11012 Stück, 1912...30291 Stück, 1913...18856 Stück, wobei bei der Numerierung mit Nr.1 begonnen wurde.
Ab Juli 1913 wurde bis Dezember 1913 die Produktion gestoppt, um die konstruktiven Neuheiten des neuen 7.65mm Modells auch für das 6.35mm Modell zu übernehmen.
Das Modell 1910 unterscheidet sich von den späteren Versionen 1914 und 1934 in nur vielen kleinen Details. Der Laufriegelstift wird nur durch Reibung in einer Kerbe des Laufes gehalten und die Abdeckplatte links am Rahmen wird von einem als Hebel ausgebildeten Abzugstift über dem Abzug gehalten. Der Verschlußfang existiert noch nicht.

Technische Daten:

SYSTEM: Rückstoßlader mit Masseverschluß und Schlagbolzen
PATRONENZAHL : 9
KALIBER : 6.35 mm Browning
LAUFLÄNGE : 79 mm, 6 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 410 g
GESAMTLÄNGE : 135 mm
GESAMTHÖHE : 101 mm
GESAMTBREITE : 22 mm
ABZUG : Single Action
VISIER : starr
SICHERUNG : Hebelsicherung, Löseknopf
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Plastik