Mann 6.35


Geschichte:

Diese Konstruktion dieser Pistole stammt von Fritz Mann aus dem Jahre 1919.
Mann ging hier im Gegensatz zu vielen anderen Konstrukteuren seiner Zeit seinen eigenen Weg, und so entstand eine bemerkenswerte Pistole mit vielen interessanten kleinen Details. Und sicher auch eine der "hässlichsten", obwohl mit einwandfreier und zuverlässiger Funktion. Sie war seinerzeit auch sicher einer der kleinsten und leichstesten Westentaschen-Pistolen auf dem Markt.
Unter den interessanten Konstruktionsmerkmalen findet man einen ohne Zerlegen herausnehmbaren Lauf, einen seitlichen Ladeanzeigestift, welcher den Sicherungsflügel federt, sowie eine umlaufende Rille im Patronenlager, welche Mann zum Patent einreichte, und von der er in seinen Betriebsanleitungen behauptete, daß sie wie eine Verriegelung des Verschlusses wirke.
Neben seinen Experimenten mit einer stärkeren 6.35 mm Patronen unter diesem Hintergrund wird auch behauptet, daß Mann vorhatte, eine 7,65mm Version der gleichen Konstruktion zu produzieren. Diesen Gedanken ließ er aber mit der mit der Einführung einer anderen, einfacheren 7,65mm Konstruktion fallen.
Die Pistole wurde während eines relativ kurzen Zeitraumes von 1920 bis etwa 1923 hergestellt. Schon 1924 wurde sie in den damaligen Waffenkatalogen nicht mehr aufgeführt. Insgesamt sind anscheinend nicht einmal 20.000 Stück gefertigt worden. Vermutlich ließ sich die Pistole nicht besonders gut verkaufen, weil sie gegenüber den damals auf dem Markt befindlichen anderen Taschenpistolen recht ungewöhnlich aussah.
Die Pistole ist heute schon relativ selten.

Technische Daten:

SYSTEM: Rückstoßlader mit Masseverschluß und Schlagbolzen
PATRONENZAHL : 5
KALIBER : 6.35 mm Browning
LAUFLÄNGE : 45 mm , 6 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 230 g
GESAMTLÄNGE : 104 mm
GESAMTHÖHE : 70 mm
GESAMTBREITE : 18.5 mm
ABZUG : Single Action
VISIER : Visierrinne
SICHERUNG : Hebelsicherung
FINISH : brüniert
GRIFFSCHALEN : Hartgummi