Le Gaulois (Mitrailleuse)


Geschichte:

Im Jahr 1893 erschien im Katalog der Firma eine kuriose kleine Repetierpistole mit dem Name "Mitrailleuse", was soviel wie "Maschinengewehr" bedeutete. Einige Jahre später (um 1897) wurde diese Name in "Le Gaulois" ("der Gallier") umgeändert, unter dem sie heute allgemein bekannt ist.
Die Konstruktion geht zurück auf die Entwicklung von Brun-Latrige, welche schon 1868 patentiert wurde, jedoch weniger erfolgreich vermarktet wurde.
Die Pistole ist für eine eigene, relative schwache Patrone im Kalber 8 mm eingerichtet. Der Ladervorgang erfolgt nicht automatisch, sondern wir durch das Zusammenpressen des Handballens durchgeführt. Sie war wegen ihrer kleinen und flachen Konstruktion als Verteidigungswaffe zum verdeckten Führen sehr beliebt, wurde aber nach dem Aufkommen der Automatik- Taschenpistolen uninteressant.
Es waren vielen verschiedenen Oberlächenbehandlungen und Gestaltungen erhältlich. Laut einem Katalog von 1910 kostete die Pistole ffr 60.- mit einfacher Gravur und Holzgrif, ffr. 80.- mit künstlerischer Gravur und Perlmuttgriff als Modell "de Luxe", und ffr 110.- mit Spezialgravur in der vernickelten Ausführung "de Grand Luxe".
Die Fabrikation dieser Pistole begann etwa 1893 und dauerte bis kurz vor den 1.Weltkrieg. Obwohl während dieser relativ langen Produktionsdauer und ihrer Beliebtheit nicht wenige gefertigt wurden, ist sie doch heute relativ selten. Das gilt auch für die Munition.

Technische Daten:

SYSTEM: Repetierpistole mit Handballenspannung
PATRONENZAHL : 5
KALIBER : 8 mm Gaulois
LAUFLÄNGE : 55 mm , 4 Züge rechtsdrehend
GEWICHT LEER : 285 g
GESAMTLÄNGE : 131 mm
GESAMTHÖHE : 64 mm
GESAMTBREITE : 18 mm
ABZUG : DAO Handballenabzug
VISIER : Starres Perlkorn
SICHERUNG : Hebelsicherung
FINISH : brüniert
GRIFFRÜCKEN: Ebenholz